Handelsblatt-Artikel zu “schmutzigem Gold” und Initiativen im Kleinbergbau
"Solange sie wissen, dass Gold im Boden ist, werden sie danach graben"
2 Oktober, 2023 durch
Team Fairever

Am 26.09.2023 erschien im Handelsblatt unter der Überschrift „Solange sie wissen, dass Gold im Boden ist, werden sie danach graben“ ein sehr interessanter Beitrag zu Kleinbergbau, Großbergbau und Recycling von Gold und verschiedenen Initiativen in diesem Bereich. Da der Artikel hinter einer Paywall ist, stellen wir hier eine Zusammenfassung bereit.

Der Gold-Kleinbergbau ist geprägt von Problemen, von gefährlichen Arbeitsbedingungen bis hin zu Menschenrechtsverletzungen, oft auch verbunden mit Kinderarbeit. Es wird geschätzt, dass 20 bis 25 % des Goldes aus Kleinbergwerken stammen. Dieses Gold findet oft seinen Weg über den Graumarkt nach Europa, was ethische Fragen für Investoren aufwirft. Anleger können sich nicht sicher sein, ob sie mit ihrem Investment nicht versehentlich Kinderarbeit, Umweltzerstörungen oder Terrorismus finanzieren.

Die London Bullion Market Association (LBMA) hat nun eine Taskforce aus Branchenvertretern eingerichtet, um neue Richtlinien für den Kleinbergbau zu entwickeln. 2024 sollen erste Ergebnisse vorliegen..

Rolle von Fairever & Fairtrade

Florian Harkort, der Gründer von Fairever, betont die dringende Notwendigkeit zu handeln. Weiteres Wegschauen sei keine Lösung. Rund 150 Millionen leben vom Kleinbergbau, teils unter schockierenden Bedingungen, wie er selbst schon als Entwicklungshelfer gesehen hat. Fairever ist Deutschlands erstes Fairtrade-zertifiziertes Edelmetall-Handelsunternehmen und ist spezialisiert auf die verantwortungsvolle Beschaffung von Gold aus dem Kleinbergbau.

Organisationen wie Fairtrade arbeiten in Südamerika – zum Beispiel in Peru – daran, die Arbeitsbedingungen und Verfahren in Kleinbergwerken zu verbessern. Allerdings müsse die Zahl der zertifizierten Minen noch wachsen, damit mehr Beschäftigte vor Ort davon einen Vorteil haben.

Bedeutung des Kleinbergbaus

Umweltschutzorganisationen wie der WWF plädieren dafür, den Goldabbau komplett einzustellen und nur noch zu recyceln.

Eine Meinung, die Goldhändler Florian Harkort nicht teilt. "Die Menschen vor Ort haben keine Alternativen. Solange sie wissen, dass Gold im Boden ist, werden sie danach graben, es verkaufen und damit ihr Essen bezahlen. Wegschauen bringt nichts", sagt er. Zudem gebe es eben auch eine Investmentnachfrage nach Gold - und mit Recycling sei nur etwa ein Viertel der Gesamtnachfrage gedeckt.

Verantwortungsvoller Kleinbergbau, wie ihn Fairever und Fairtrade fördern, hat das Potenzial, Millionen von Menschen aus der Armut zu holen. Im Gegensatz zu recyceltem Gold, das die Probleme der Kleinbergleute ignoriert, zielt verantwortungsvoller Bergbau darauf ab, diese Bergleute in den globalen Markt zu integrieren. Dies bietet ihnen ein tragfähiges Einkommen, während gleichzeitig ökologische und ethische Standards eingehalten werden.

Nachteile von recyceltem Gold

Der Artikel räumt ein, dass der CO2-Fußabdruck von recyceltem Gold deutlich niedriger ist, weist jedoch auch auf die Fallstricke hin. Die ausschließliche Verwendung von recyceltem Gold könnte den Goldpreis in die Höhe schnellen lassen und somit noch mehr Anreize für unverantwortlichen Kleinbergbau schaffen.

Darüber hinaus trägt recyceltes Gold nichts zur Verbesserung der Bedingungen der im Kleinbergbau Tätigen bei oder mildert die durch ausbeuterische Praktiken verursachte Umweltzerstörung. Es deckt nur etwa ein Viertel der globalen Gesamtnachfrage nach Gold ab, was seine Grenzen zeigt, neu abgebautes Gold zu ersetzen.

Branchenentwicklungen

Der Artikel erläutert auch die Bemühungen der LBMA und des World Gold Council (WGC), den Goldhandel zu digitalisieren, um die Transparenz der Lieferketten von der Mine bis zum Barren zu verbessern. Lokale Zwischenhändler müssten stärker kontrolliert werden. Es wird deutlich darauf hingewiesen, dass der Kleinbergbau in diese Verbesserungen einbezogen werden muss, um es Händlern und Investoren zu erleichtern, verantwortungsvoll zu beschaffen.

Zusammenfassend unterstreicht der Artikel die dringende Notwendigkeit verantwortungsvoller Praktiken im Gold-Kleinbergbau. Unternehmen wie Fairever und Organisationen wie Fairtrade sind Vorreiter bei Bemühungen, die Branche ethischer und nachhaltiger zu gestalten und bieten eine dringend benötigte Alternative zu recyceltem Gold, das die Kernprobleme von Millionen Menschen, die auf den Kleinbergbau angewiesen sind, nicht angeht..


Team Fairever 2 Oktober, 2023
Diesen Beitrag teilen
Tag
Archiv